Kann man gezielt am Bauch abnehmen?
Der menschliche Körper zieht sich seine Energie, die er braucht, immer auf die gleiche Art und Weise. Er holt sich die umgewandelten Kohlenhydrate erst aus der Leber und den Muskeln.
Erst danach geht es an das eingelagerte Fett. Und zwar ganz gleichmäßig.
In diesem Beitrag lernst du die Ursachen für Bauchfett und wie du mit der richtigen Ernährung und dem richtigen Training deinen Bauchumfang reduzieren kannst.
Lesezeit: 6 Minuten 25.09.2022
Warum ist es gut den
Bauchumfang zu reduzieren?
Zum einen ist es für viele Menschen natürlich ein Schönheitsaspekt. Zum anderen, ist es aber auch unglaublich gesund sein Bauchfett zu reduzieren. Denn um deine inneren Organe sammelt sich das sogenannte „viszerale Fett“. Dieses kann sehr krank machen, denn es führt zu Entzündungen im Körper, es verursacht Bluthochdruck, es ist schlecht für dein Herz-Kreislauf-System und es fördert Diabetes.
Übrigens: Das, was man sieht, ist nur Unterhautfett. Das viszerale Fett kann man nicht sehen und auch nicht kneifen. Klar, ein dicker Bauch ist oft ein Indiz für auch angesammeltes Organfett, aber das Viszeral Fett kann sich auch unter einem Sixpack verstecken (sogenannte „Tofi´s“ – thin outside, fat inside).
Die Ursachen für Bauchfett
Es gibt ganz unterschiedliche Ursachen für das unschöne Bauchfett, die bekanntesten sind:
– ungesunde Mahlzeiten
– zu wenig Sport & Bewegung
Andere Gründe wären:
– Das Geschlecht: besonders als Mann ist es wichtig, überflüssigen Bauchspeck loszuwerden. Männer haben weniger vom Hormon Östrogen und setzen daher schneller Fettpolster am Bauch an.
(Frauen kriegen dafür schneller Pölsterchen an der Hüfte und dem Po. Östrogen macht das Bindegewebe dehnbar für Schwangerschaften, aber lässt eben auch die ein oder andere Kurve entstehen. Nach den Wechseljahren können aber auch Frauen mehr Bauchfett ansetzen.)
– das Alter: im Alter nehmen die Muskeln ab (das ist ein natürlicher Prozess). Dadurch wird der Stoffwechsel langsamer und dies führt schneller zu Fetteinlagerungen.
Bei wenig Bewegung und keiner gesunden Ernährung wird also das Abnehmen ab dem 50. Lebensjahr noch voraus fordernder.
– deine Veranlagung: Viele Prozesse, die dein Körper tut, werden beeinflusst von deinen Genen. Die einen haben ein paar Kurven mehr, die anderen nicht. Auch ein Sixpack ist nicht bei allen gleich möglich. Die Form der Bauchmuskeln ist ganz unterschiedlich.
Trainieren zum Abnehmen am Bauch
Regelmäßiges Training hilft definitiv dabei, Bauchspeck zu verlieren. Das beste Bauchfett-weg-Training ist aber nicht das typische Bauchmuskeltraining, sondern generell Sportarten, bei denen du viele Kalorien verbrennst. Z. B.: High-Intensitv-Intervall-Training (H.I.I.T). Was auch geht, sind Ausdauertrainings wie Crossfit, Seilspringen, Schwimmen, Radfahren und Laufen
H.I.I.T und CrossFit sind auf jeden Fall am effektivsten für die Fettverbrennung. Dabei wird Kraft und Ausdauer in Intervallen kombiniert. Man verbrennt also einige Kalorien während des Trainings und durch den hohen Nachbrenneffekt auch noch danach.
Wenn man gerade mit dem Sport anfängt, sollte man es etwas ruhiger angehen und auf seinen Körper hören. Am Anfang genügt auch schon eine halbe Stunde auf dem Stepper oder Nordic Walking fürs Abnehmen. Wichtig ist, dass du regelmäßig trainierst und dich nach und nach steigerst.
Mit H.I.I.T-Training gegen Bauchfett
Um gezielt (am Bauch) abzunehmen, sind 3 Trainings pro Woche optimal.
Sie sollten sich bei einer Zeit von ca. 45 Minuten einpendeln – länger muss es gar nicht dauern.
Sehr gute Ergebnisse erzielt man, wenn man viele Ganzkörper-Übungen wählt.
Dann werden viele Muskelgruppen auf einmal aktiv und wachsen. – was letztlich wiederum mehr Fett verbrennt.
Zu den Ganzkörperübungen zählen z. B. Push Up´s (Liegestütze), Squats (Kniebeuge) und Kettlebell Swings (Kugelhandel-schwingen).
Die optimale Belastung beim Workout, liegt bei ca. 20-60 Sekunden, die Pause ist immer halb so
lang. Plus ca. 10 Minuten für ein Warm-up und ein Cool-Down.
Bauchfett verlieren durch Ernährung
Generell gilt: gesundes Essen ist wichtiger als Bewegung. Die Ernährung macht 70 % beim Abnehmen aus. (Bauch)fett verlieren ohne Sport funktioniert also auch, es dauert nur ein bisschen länger, da man zwar weniger Kalorien aufnimmt, aber nicht viel mehr verbraucht. Das Kaloriendefizit ist also geringer als mit dem Training.
Bitte verzichte auf schnelle „Bauch-weg-Diäten“, denn der Jo-Jo-Effekt ist vorprogrammiert.
Ähnlich gilt das übrigens auch für kurzzeitiges Fasten. Studien haben gezeigt, dass gerade das schlechte viszerale Bauchfett durch Intervall-Fasten nicht weniger wird.
Es hilft dauerhaft nur eine gesunde und ausgewogene Ernährung, um gezielt Fett am Bauch und generell Gewicht loszuwerden.
Ein guter „Bauchfett-weg-Ernährungsplan“ besteht z. B. aus: langsamen Kohlenhydraten (Haferflocken, Vollkornprodukten), gesunden Fettsäuren wie Omega-3 (Nüssen oder Fisch), Lebensmittel mit Vitaminen und Ballaststoffen aus Obst und Gemüse, viel Proteinen (Milch-Produkten, magerem Hühnchen Fleisch oder Hülsenfrüchten).
Verzichten sollte man hingegen möglichst auf: einfache Kohlenhydrate (Zucker, Süßigkeiten, Softdrinks oder Weißmehlprodukte). Und Alkohol – er hemmt deine Fettverbrennung!
Tricks und Hausmittel zum Abnehmen am Bauch
Mythos oder Wahrheit? Hier kommen ein paar angeblicher Wundermittel und Tipps zum Abnehmen am Bauch im Check:
Abnehmpflaster für den Bauch
Pflaster, die man sich einfach auf die Fettpölsterchen klebt, um sie „wegzuschmelzen“.
Flop! – Die Pflaster haben keine wirkungsvollen Inhaltsstoffe. Außerdem dringen sie gar nicht durch die Haut bis zum Körperfett vor.
Die Hersteller: innen selbst empfehlen, zu den Pflastern zusätzlich auf die Ernährung zu achten und Sport zu machen.
Flacher Bauch durch Akupressur
Bei der Akupressur werden bestimmte Stellen am Körper gedrückt, um Reize im Gehirn auszulösen. Es soll dazu führen, dass man weniger Hunger hat und somit abnimmt.
Es gibt leider wenig verlässliche Untersuchungen und Studien, zu dieser Methode.
Die meisten Ratgeber: innen empfehlen auch hier zusätzlich auf eine gesunde Lebensweise zu achten. Probier’s mal aus, wenn du magst, aber erwarte nichts.
Abnehmen durch Frischhaltefolie
Frischhaltefolie um den Bauch wickeln soll helfen, dass das Fett verschwindet.
Flop! – Der Körper sieht auf den ersten Blick oftmals schlanker aus, ja. Das liegt aber daran, dass er an dieser Stelle Wasser verloren hat. Leider hält dieser Effekt höchstens ein paar Stunden an, danach kommt das Wasser zurück. Den Tipp kannst du dir also sparen.
Bauchfett geht nicht weg – was tun?
Manchmal stecken ganz andere (medizinische) Gründe hinter Abnehm-Problemen. Wenn man sich an eine gesunde Ernährung hält und regelmäßig trainiert und das (Bauch)fett trotzdem nicht verschwindet, kann es z. B. an folgendem liegen:
Hormonelle Veränderungen, Probleme mit dem Stoffwechsel, zu wenig Schlaf, Diabetes, uvm.
Wenn nichts, von all den genannten Tipps hilft, dann lass dich gerne mal von deinem Arzt durchchecken, wenn alles in Ordnung ist, kann es an folgendem liegen:
– Du isst weniger, dafür bewegst du dich aber auch weniger, somit bist du nicht im Kaloriendefizit.
– Du machst nur Kraft- oder nur Cardio-Training. Kombiniere beides, wie z. B. beim oben genannten H.I.I.T oder CrossFit.
– Deine Ziele sind zu hochgesteckt. In kurzer Zeit abnehmen ist nicht realistisch und vor allem nicht gesund. Zuerst verliert der Körper nur an Wasser, bevor er an das eigentliche Körperfett geht.
Kälte gegen das Bauchfett
Für einen großen Fitness-Hype sorgen derzeit sogenannte Kryolipolyse oder Kältekammern. Dabei wird ein Kälte-Gerät auf die Pölsterchen aufgesetzt. Die Fettzellen „erfrieren“ und werden abtransportiert.
Top! – es funktioniert. – teilweise. Gegen generelles Übergewicht hilft es leider nicht. Es setzt eher bei den letzten Problemzonen an. Außerdem ist es sehr kostspielig.